FACHABTEILUNG
Fachärzte für Neurologie befassen sich mit Erkrankungen, die das zentrale und periphere Nervensystem (Gehirn, Rückenmark und Nerven) sowie die Muskulatur betreffen. Im Klinikum Werra-Meißner steht Ihnen ein spezialisiertes Team zur Verfügung, das Sie von der neurologischen Diagnostik über die Auswahl und Durchführung passender Therapien bis hin zur Nachsorge betreut.
So erreichen Sie uns:
unsere
neurologische Abteilung am Standort Eschwege verfügt über 25 Betten zur
Behandlung aller Erkrankungen des neurologischen Fachgebiets. Pro Jahr werden
bei uns etwa 1.500 Patienten stationär behandelt.
Vier
Betten befinden sich in unserer "Stroke Unit", einer spezialisierten
Einheit mit einem multidisziplinären Team zur Behandlung von Patienten mit
akuten Durchblutungsstörungen des Gehirns wie dem Hirninfarkt, ischämischen
Attacken und Hirnblutungen. Eine intensivmedizinische
neurologische Behandlung steht im Bedarfsfall zur Verfügung.
Durch die enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung ist in der Neurologischen Abteilung eine optimale Behandlung mit ständiger fachärztlicher Präsenz gewährleistet. Wir können in akuten Fällen rund um die Uhr Patienten über interdisziplinäre Aufnahmeabteilung unseres Hauses im Erdgeschoss behandeln.
Die Neurologische Abteilung ist Mitglied im Schlaganfallnetzwerk Osthessen. Unsere Ärzte nehmen an den regelmäßigen neurovaskulären Konferenzen des Netzwerkes teil. Darüber hinaus kooperieren wir sehr eng mit den Kliniken für Neurologie und Neurochirurgie sowie der Neuroradiologie der Universitätsmedizin Göttingen.
So erhalten Sie bei allen neurologischen Erkrankungen die passende Unterstützung.
Ihr Team der Neurologie am Klinikum Werra-Meißner
SCHWERPUNKTE
DIAGNOSTIK
THERAPIE
SERVICE
KONTAKT & TEAM
AMBULANZ
Neurologie
Wir behandeln alle Erkrankungen des neurologischen Fachgebietes wie Schlaganfälle, Hirnblutungen, Parkinson, Epilepsie, Multiple Sklerose, Hirnhautentzündungen, Kopfschmerzen und Migräne, akute und chronische Erkrankungen der peripheren Nerven und Demenzen. Bei besonders schweren Fällen betreuen wir auch unsere Patienten auf der interdisziplinären Intensivstation.
Stroke Units sind Stationen mit
speziell geschultem Personal und umfangreichen Möglichkeiten zur
Patientenüberwachung und Diagnostik. Aus internationalen Studien ist bekannt,
dass ein solches Behandlungskonzept den Behinderungsgrad und die Anzahl von
Todesfällen nach einem Schlaganfall senkt und die Lebensqualität der
betroffenen Patienten verbessert.
Auf der Stroke Unit erfolgt für den Werra-Meissner-
Kreis die besonders schnelle und intensive Behandlung und Betreuung von
Patienten mit einem Schlaganfall durch ein spezialisiertes, multiprofessionelles
Team aus Ärzten, Fachkrankenschwestern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und
Logopäden unter der Leitung eines Facharztes für Neurologie (Oberärztin/Chefarzt)
mit besonderen Kenntnissen bei der Behandlung des Schlaganfalls. Pro Jahr
werden in unserer Klinik zirka 400 Patienten mit Schlaganfällen und anderen
Durchblutungsstörungen des Gehirns behandelt.
Das Ziel von Stroke Units ist es, den Patienten eine rasche, intensive und vor allem optimale Diagnostik, Therapie und Betreuung zukommen zu lassen. Die Behandlung auf einer Stroke Unit ermöglicht insbesondere:
Eine intensive Überwachung der Patienten:
Kontinuierlich werden alle sogenannten Basisparameter wie Blutdruck, Puls,
Temperatur und Atmung mittels einer zentralen Monitoranlage überwacht.
Eine
rasche Einleitung weitergehender diagnostischer Maßnahmen wie Computer- bzw.
Magnetresonanztomographie (CT/MRT), Doppler- und Farbduplexsonographie, EKG
oder Echokardiographie.
Die Durchführung besonderer therapeutischer Maßnahmen der systemischen intravenösen Thrombolyse. Die sofortige Erkennung und Behandlung von Komplikationen.
Eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen wie Kardiologie und Radiologie.
Die, falls erforderlich, frühzeitige Einleitung einer Rehabilitation. Dazu gehört, neben früher Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie, in unserer Stroke-Unit die Einleitung der Weiterbetreuung der Patienten mit Hilfe unseres Sozialdienstes in einer Rehabilitationseinrichtung oder in unserer Abteilung für Geriatrie.
Für Patienten mit
Parkinson-Syndrom und einer akuten Verschlechterung, die einen vollstationären
Krankenhausaufenthalt notwendig macht, bieten wir in unserer Abteilung
ein spezielles Therapieangebot an.
Gemäß den Vorgaben der Kostenträger wird dieses Angebot als
„Parkinson-Komplexbehandlung“ bezeichnet. Es handelt sich um eine über
mindestens 14 Tage dauernde intensive Therapie, die speziell auf die
Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit Parkinson zugeschnitten ist. Durch
die vollstationäre Behandlung ist eine Erfassung der individuellen Probleme
besonders durch unser Pflegepersonal gegeben. Ein multidisziplinäres
Therapeutenteam, bestehend aus unter anderem Physiotherapeuten, Masseuren,
Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialdienst und Ärzten erarbeitet unter der
Leitung eines Facharztes für Neurologie ein individuelles Therapiekonzept.
Dieses besteht aus täglich mehreren Therapieeinheiten und soll zu
einer Verbesserung des Gesamtbefindens des Patienten führen.
Neben physiotherapeutischer Einzel- und Gruppentherapie, physikalischen Anwendungen, Ergotherapie und Sprach-/Sprechtherapie (Logopädie), der künstlerischem Therapie, Sporttherapie sowie psychiatrischer Betreuung gehört dazu auch die Überprüfung und gegebenenfalls die Anpassung der medikamentösen Therapie unter Berücksichtigung des individuellen Bedarfs. Auch die Versorgung mit Hilfsmitteln (z. B. Rollator), werden in den wöchentlich stattfindenden Fallkonferenzen zwischen den Berufsgruppen erörtert.
Neurologie
Die Neurologische Abteilung verfügt über eine umfassende Diagnostik des Fachgebietes:
Die Elektro-Enzephalographie ist eine Methode zur Messung der elektrischen Gehirnaktivität. Auf die Kopfhaut werden Elektroden aufgesetzt. Zwischen jeweils zwei Elektroden werden in verschiedenen Kombinationen die elektrischen Spannungsunterschiede gemessen, verstärkt und als Hirnstromwellen aufgezeichnet. Einen besonderen Stellenwert hat das EEG in der Erkennung und Behandlung von epileptischen Anfällen.
Evozierte Potentiale stellen eine neurologische Untersuchungsmethode dar, mit deren Hilfe die Leitfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen (Seh-, Hör- und Empfindungsbahn) getestet werden kann. Das Prinzip beruht auf der Reizung eines Sinnesorganes oder peripheren Nerven und der anschließenden Beobachtung des dadurch ausgelösten elektrischen Potentials in den verarbeitenden Regionen des Nervensystems.
Die elektroneurographische Untersuchung beurteilt die Fähigkeit
eines Nervs, elektrische Impulse fortzuleiten und damit einen Muskel
stimulieren zu können. Anhand der Messung werden die Nervenleitgeschwindigkeit
(NLG) und die Zeitdauer ermittelt, die eine Nervenerregung benötigt, um einen
Muskel zu stimulieren.
Für eine normale Weiterleitung elektrischer Impulse ist die
Unversehrtheit der „Nervenachse“ (Axon) sowie der „Nervenhülle“ (Myelinscheide)
entscheidend.
Die elektromyographische Untersuchung dient der Messung
elektrischer Aktivität in ausgewählten Muskeln. Anhand der elektrischen
Aktivität lässt sich die Muskel- und Nervenfunktion beurteilen. Anhand dieser
Informationen lassen sich verschiedene Muskel- und Nervenerkrankungen
feststellen.
Die Muskelaktivität wird dabei durch die Form von
Muskelaktionspotentialen (MAP) dargestellt. Gemessen wird die Aktivität des
Muskels in Ruhe (spontane MAPs), bei leichter sowie bei maximaler
Muskelanspannung.
Als Lumbalpunktion wird die Punktion des das Rückenmark umgebenden Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel bezeichnet. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarks.
Bei Verdacht auf entzündliche, neurodegenerative oder maligne (bösartige) Erkrankungen der Hirnhäute oder des Gehirns (z. B. bei Meningitis, Enzephalitis, Neurolues, Multiple Sklerose, Meningeosis carcinomatosa, Alzheimer-Demenz u. a.) können so wichtige Marker ermittelt werden. Beispiele sind der Nachweis von Bakterien, Tumorzellen, Leukozyten, Glucose, Laktat, Blut, Nachweis von Störungen der Blut-Hirn-Schranke und oligoklonale Immunglobuline (zum Beispiel bei Multipler Sklerose).
Schon am Aussehen der gewonnenen Flüssigkeit lässt sich einiges feststellen: Normaler Liquor ist wasserklar, entzündlicher Liquor mehr oder weniger stark getrübt. Roter oder rot gefärbter Liquor ist bei frischen echten Blutungen (beispielsweise bei Subarachnoidalblutungen) oder künstlich herbeigeführten (z. B. durch die Punktion selbst verursachten) Blutungen zu beobachten. Bei älteren Blutungen ist unter Umständen eine gelbliche Verfärbung zu sehen.
Die Dopplersonographie ist eine spezielle Ultraschall-Untersuchung, mit der die Geschwindigkeit des Blutes in den Gefäßen (Arterien und Venen) gemessen wird. So lassen sich Gefäßverengungen und Gefäßverschlüsse an den Halsschlagadern und Gehirngefäßen aufdecken.
Die Duplex-Sonographie ist eine gute Methode, um arteriosklerotische Veränderungen in den großen Halsschlagadern und den großen Gehirnarterien zu erkennen. Der Blutfluss kann farblich dargestellt werden.
In der Vestibularisdiagnostik ermöglicht der bei uns eingesetzte Kopfimpulstest eine schnelle und klare seitenspezifische Untersuchung des vestibulo-okulären Reflexes, wodurch präzise bestimmt werden kann, welches Ohr im Falle einer peripheren vestibulären Störung betroffen ist. Der Test ersetzt oftmals die ältere „kalorische“ Untersuchung mit Kalt/Warmspülung des Gehörganges, was für viele Patienten recht unangenehm ist.
In der Diagnostik und Beurteilung von Hirnleistungsstörungen dient die Neuropsychologische Testung als objektivierbarer Parameter. Den Patienten werden verschiedene standardisierte Aufgaben gestellt. Die Ergebnisse werden mit einem Normkollektiv verglichen, und so können Abweichungen erfasst werden. In der Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen und Demenzen sind neuropsychologische Tests eine notwendige Ergänzung zu klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und weiteren apparativen Untersuchungen.
Neurologie
In der neurologischen Abteilung am Standort Eschwege bestehen umfangreiche therapeutische medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten einschließlich der Auflösung von Blutgerinnseln in den Hirnarterien, die sogenannte Lyse-Therapie bei Hirninfarkten. Durch unser therapeutisches Team erfolgen Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie und soziale Beratung.
Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen
In
einzelnen Fällen neurologischer Erkrankungen mit der Notwendigkeit einer sogenannten Thrombektomie
(Entfernung von Blutgerinnseln aus dem Gehirn mit einem Katheter), Operation am Gehirn, Rückenmark oder den Bandscheiben
besteht eine enge Kooperation mit den Kliniken für Neurologie und
Neurochirurgie sowie der Neuroradiologie der Universitätsmedizin in Göttingen.
Neurologie
Klinikum Werra-Meißner
Neurologie
Elsa-Brändström-Str. 1
37269 Eschwege
Sie erreichen uns über das neurologische Sekretariat von Montag bis Freitag zwischen 8 und 13 Uhr unter folgender Telefonnummer:
Einmal wöchentlich (immer mittwochs) bieten wir eine ambulante private Sprechstunde an. Auch hier können Sie über das neurologische Sekretariat einen Termin vereinbaren.
Tel: 05651 / 82 1421