16.02.2024
Wie der Vater, so der Sohn – dieses Motto trifft bei Philipp und Mario Fischer aus Niederhone auch beruflich den Nagel auf den Kopf. Denn Vater Mario (43) und Sohn Philipp (21) absolvieren aktuell beide am Klinikum Werra-Meißner die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft. Kurios: Philipp ist bereits im dritten Lehrjahr, Vater Mario „erst“ im ersten.
Mario Fischer kann trotzdem schon auf Berufserfahrung zurückgreifen. Im Jahr 2011 absolvierte er nämlich die einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer im Haus. In der Folge arbeitete er zunächst im Springer-Pool und später fest auf Station 4 in Eschwege. Er war es auch, der seinem Filius den Pflege-Beruf ans Herz legte. „Als ich in der zehnten Klasse war und noch nicht so richtig wusste, was ich nach der Schule machen soll, hat mir mein Vater empfohlen, mich auf die dreijährige Ausbildung hier zu bewerben. Das hat Gott sei Dank geklappt“, sagt Philipp Fischer.
Schon damals spielte auch sein Vater mit dem Gedanken, die Ausbildung selbst noch nachzulegen. 2023 nahm er dann seinen Mut zusammen und schlüpfte mit Anfang 40 noch mal in die Rolle des Azubis. „Es war schon eine gewisse Umgewöhnung. Vor allem, wieder ins Lernen zu kommen bei dem theoretischen Teil“, berichtet er. Im praktischen Teil der Ausbildung kommt er indes gut zurecht.
Wie der Zufall so will, waren Mario und Philipp Fischer zuletzt auch schon ein paar Wochen gemeinsam auf derselben Station eingesetzt. Ein komisches Gefühl? „Nein. Es ist schön, mit meinem Vater zusammenzuarbeiten. Zwischen uns herrscht eine Art blindes Verständnis, was uns bei der Arbeit hilft. Außerdem sind wir beide Spaßvögel und lachen gern gemeinsam – auch mit anderen Kollegen und Patienten“, berichtet Philipp Fischer. Der hat auch gleich ein Beispiel für sein Spaßvogel-Tum bereit: Um seinen Vater zu foppen, nennt er ihn gern „Schüler Mario“ – immerhin ist er ja schon zwei Ausbildungsjahre „weiter“.
Aber Spaß beiseite: Die beiden stacheln sich nicht nur gegenseitig an, sondern natürlich helfen sie sich auch gegenseitig weiter im Alltag. Philipp Fischer gibt seinem Vater nützliche Tipps für die Theorie und das Lernen, Mario seinem Sohn hier und da gute Tipps für die Praxis. „Sehr geholfen hat mir mein Vater kürzlich dabei, wie ich mental damit umgehe, wenn ein Patient, mit dem ich gearbeitet habe, verstirbt.“
Die Vater-Sohn-Geschichte soll übrigens über die Ausbildung hinaus weitergehen: Beide wollen nach der dreijährigen Ausbildung dem Klinikum Werra-Meißner am Standort Eschwege treu bleiben.