Operation bei schweren Fällen von Sigma-Divertikulitis ratsam

10.06.2022

„Sigma-Divertikulitis, also Entzündungen von Darmausstülpungen im Bereich des S-Darmes, ist auch heute noch eine gefährliche Krankheit“, sagt Prof. Dr. Michael Korenkov, Chefarzt der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Werra-Meißner.

Laut Statistiken gibt es jährlich rund 1200 Todesfälle in Deutschland, die auf Divertikulitis zurückgehen. „Divertikel, also Ausbuchtungen an der Darmwand, sind im fortgeschrittenen Alter recht häufig, bleiben aber in 80 Prozent der Fälle ohne Symptome. Aber bei 20 Prozent der Patienten kann eine Entzündung der Divertikel entstehen – und als Folge schwerwiegende Komplikationen“, fährt der Mediziner fort.
Symptome einer Sigma-Divertikulitis sind in der Regel starke Schmerzen im linken Unterbauch. Auch Fieber und Übelkeit können auftreten. Ist eine Sigmadivertikulitis nur mild ausgeprägt, kann diese mit Antibiotika behandelt werden. Aufschluss hierüber gibt eine Computertomographie (CT) des Bauchraumes. Bei schwerwiegenderen Fällen erfolgt sechs bis acht Wochen nach der Entzündung eine OP, bei der das betroffene Gewebe entfernt wird. Bei häufigeren Entzündungen des S-Darmes ist eine chirurgische Entfernung des S-Darmes mit einer minimal-invasiven Methode zu empfehlen (Schlüsselloch-Chirurgie). Danach werden der absteigende Ast des Dickdarms und der Mastdarm mit einander verbunden.
„Trotz manchmal bestehender starker Entzündung und damit verbundenen technischen Schwierigkeiten ist das eine sehr elegante Operation, bei der nur einige kleine Schnitte notwendig sind“, sagt Korenkov. Bei einem guten Verlauf können Patienten nach einer Woche oder auch früher das Klinikum wieder verlassen und merken im weiteren Verlauf ihres Lebens in der Regel nichts mehr von der Erkrankung oder der OP. Der Chefarzt erklärt: „Die kompliziert verlaufende Sigma-Divertikulitis muss meistens operiert werden. Ohne OP kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen wie einer Fistelbildung zwischen Darm und Harnblase oder andere schlimme Folgen bis hin zur Sepsis. Auch eine Perforation im freien Bauchraum mit anschließender Anlegung eines künstlichen Darmausgangs ist nicht ausgeschlossen.“
Kontakt: Sekretariat der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie, Tel. 05651/82-1611.

Datenschutzhinweis

Um unsere Website zu verbessern und Ihnen ein großartiges Website-Erlebnis zu bieten, nutzen wir auf unserer Seite Cookies und Trackingmethoden. In den Privatsphäre-Einstellungen können Sie einsehen, welche Dienste wir einsetzen und jederzeit, auch durch nachträgliche Änderung der Einstellungen, selbst entscheiden, ob und inwieweit Sie diesen zustimmen möchten.
Notwendige Cookies werden immer geladen